Blaumosen |
---|
Name
Im 14. Jahrhundert hieß unsere Siedlung „Plamosen“, um 1422 Plemosen, und um 1634 Plaimosen. Der Name bedeutet „Moos“, das blau-violett erscheint. Aus der Lage ist gut zu erklären, da der Hof in einer Talsenke liegt, am Rand eines früheren Sumpfes, der sich von Wernthal über Webling gegen Hettenshausen erstreckt hat.
Ortsgeschichte
Blaumosen bestand zeitweilig aus zwei Anwesen. Da die Siedlung erst im 14. Jahrhundert zum Kloster Scheyern kam, erhalten wir erst verhältnismäßig spät darüber Nachricht. Sie besaß vorher eine gewisse Selbstständigkeit. Als erster Eigentümer taucht ein Wolfahrt der Schilwatz auf, der den Hof 1337 dem Kloster verkauft. Aber dann ist nochmals, 1360 und 1369, die Rede von einem Stückweisen Verkauf des Hofes. Auch daraus ist zu ersehen, daß es sich ursprünglich um zwei oder drei Anwesen gehandelt hat.
1337, 24. April „Wolfart der Schilwatz verkauft dem Apt Chunrat und dem Konvent von Schyren die Eigenschaft des Hofes Plamosen um 13 Pfund Heller und 60 Heller.“ Ku Scheyern 78 Ku Scheyern 78 KU Scheyern 172 |
Um 1500 | Plamosen Hof hat jährlich abzugeben: 100 Eier, 10 Käse, 10 Hiener, 6 Schillinge, Münchener Währung, Abgaben für zwei Besuche, 5 Metzen Weizen, 36 Metzen Roggen, 5 Metzen Gerste, 36 Metzen Hafer; (KL 54, 31-Nachtrag) |
1363 | Plamosen Hof, hat jÄhrlich abzugeben: 100 Eier, 10 KÄse, 5 Mitl Roggen, 1 Mitl Weizen, 1 Mitl Gerste, 7 Mitl Hafer. (KL 77, 303) |
Um 1420 | Plemosen, Hof, zahlt 12 Schillinge, 50 Eier, Für eine Hochzeit (sind bereitzuhalten) soviel Weizen, Gerste un Hafer, als notwendig ist für Aussat, un Heu. Im oberen Feld hat er 9 Joch, im mittleren ebensoviel, und im unteren 8 Joch, und 3 Tagwerk Wiesen. |
1413/1430 | Conrad Gintaler; bzw. Contz hat zu zahlen 2 Pfund |
1436-1480 | Plemosen, 12 Schillinge (KL 79; KL 80; KL 81) |
1484 | Plemosen, Hof zahlt 12 Schillinge, 50 Eier, Stiftmas. Stifhenne “Wir haben mit ihm abgerechnet und er schuldet uns für gegenwÄrtige und vergangene Aufwendungen 30 Schillinge, weniger 5 Pfennige. Er gab dafür eine Kuh für 2 Gulden und ein Stück Rind für 1 Pfund Pfennige.“ Oswald Haß abendort. „Wir haben mit ihm abgerechnet und wir schulden ihm ½ Pfund und 14 Pfennige. Dies haben wir ausgeglichen; und er schuldet uns noch, alles zusammengerechnet, ½ Pfund un 10 Pfennige;“ (KL 82, 20) |
1497 | Plümosen, Hof, Hanns Haß, 12 Schillinge, 100 Eier, 1 Maß Wein, 1 Henne; Oswald ebendort hat die Hofstatt inne; (KL 83, 175) 1525-1529: Jörg Hofmair, 12 Schillinge, 100 Eier, 1 Maß Wein, 1 Henne; Verehrung an Weihnachten 6 Kreuzer; Oswald ebendorf hat die Hofstatt inne; (KL 86, 41) Harnasch - Buch 1480: Haser, hat bereitzuhalten: Haube, Handschuhe, Spieß; 1492: Hannsel Haß, Jorig Hofmair, Eisenhut, Krebs, Handschuhe, Helmparten, Alt Haß, Helparten, Handschuhe, Steueranlage 1507: Plumosen, Hannsel Haß, hat 1 Roß für 2 Pfund, 1 Kuh für 2 Pfund, 1 Ferkel für 50 Pfennige, Fahrnis im Haus für 4 Schillinge, 1 Schäffel Korn, 1 Schäffel Habern, gibt kein Getreide, muß die Speise kaufen, 4 Fuder Heu; 1516: Plumosen, Haß, Herrengunst, 8 Gulden, 3 Roß 6 Gulden, 2 Kühe 4 Gulden, 2 Kälber 6 Schillinge, macht 16 Pfund 4 Schillinge, hat gegeben 4 Schillinge 12 Pfennige, (KL 19 ½, 16 und 173) |
1500 | Hanns Haß, 12 Schillinge, 100 Eier, 1 Maß Wein, 1 Henne |
1512 | Georg Hofmair |
1563 | Veith und Ulrich Hofmair, (stiftet für) 55 Pfund Pfennige, gibt zur Gilt: 2 Gulden, Verehrung 8 Kreuzer, Stiftmaß 14 Pfennige, 100 Eier, 1 Henne, und von der Hofstatt 21 Pfennige; |
1577 | Thoma Pertholt „gibt in Ansehnung, dass Hofmair das Gut fast „abgewödit“ hat, Landschuld 35 Gulden; |
1595 | Wolfgang Heifel 55 Gulden; „Diese Jahr ist der Fuxanger ein Lechen geworden“: |
1604 | Hanns Mayr 45 Gulden, gibt für die 2 Gulden hinfür 5 Gulden, samt dem Übrigen;“ 1614 es ist ein Acker hinzugekommen, auf dem Schild, gibt jährlich 1 Schilling 5 Pfennige; Stiftmaß 14 Pfennige; 1616; er hat gekauft von Christoph Steidl das Erbrecht auf die „Eilly-Wiese“ und die anliegenden Äcker, gibt Anfall 40 Gulden, zur jährlichen Gilt davon 1 Pfund Pfennige, Stiftmaß 14 Pfennige; es ist ihm vergönnt worden, selbiges Stück ausnahmsweise zwar zu verkaufen, doch soll selbiger alsdann keine andere Gerechtigkeit haben, als es bei Gotteshause Brauch ist. 1622; es ist die „Eill-Wiese“ zum hiesigen Gotteshaus und zum Kloster gekauft worden, um 810 Gulden, „Handleith“ gekauft 15 Gulden; 1625; es kommt ein Pointl bei Webling dazu, gibt davon jährlich 28 Pfennige, Stiftmaß 14 Pfennige; |
1628 | Thomas Khrabler, oder Khrabelmair, gibt zum Anfall 65 Gulden; (KL 94, 293) 1629-1632; Plaimosen, Thomas Khrabler, Hof, jährlich 5 Gulden, 100 Eier, Stiftmaß 14 Pfennige, 1 Henne, Verehrung 8 Kreuzer; Hofstatt 21 Pfennnige; „Fuxanger, so hievor Lehen gewesen“, Hans Mair zu Pränböckh hat ein Pointl zu Webling, so von Thomas Niesl erkauft, jährlich 28 Pfennige, Stiftmaß 14 Pfennige; (KL 6, 35) |
1632 | 2. Februar erstiftet Leonhart Hueber, duch Kauf an sich gebracht, alte Giltl, Anfall 50 Gulden; 1634 „Ist er gestorben und hat das Gut angefangen, öd zu liegen.“ |
1636 | Georg Olderer und Maria seine Hausfrau 35 Gulden; „Sie fangen 1637 mit alter und völlige Gilt wiederum an.“ |
1637 | „Weil voriger nicht aufgezogen, kauft Leib Caspar Khopp, 25 Gulden, gibt die Gilt in bar.“ (KL 94, 293) 1643-1650: Plaimosen, Caspar Khopp, Hof, leibgedingsweise, jährlich 5 Gulden, Stiftmaß 14 Pfennige, Verehrung 28 Pfennige; Hofstatt 21 Pfennige hat auch den Fuxanger, so hievon Lehen gewesen, -- 100 Eier, 1 Henne, (KL 8, 43) |
1653 | Stiftet Leib auf sich Christoph Aidlzhover 30 Gulden, Verehrung 3 Gulden; jährliche Gilt 10 Gulden; |
1657 | Erkauft von ihm Hanns Khopp um 200 Gulden, Anfall 10 Gulden, stiftet auf sich Leib 10 Gulden; 1657, 6. Februar verheiratet sich Johannes Kopp, Eltern: Caspar, Plaimosen, Maria Ottin, Gummersperg; (KL 94, 293) Steuerbeschreibung 1671: Hanns Khopp, jährliche Gilt 10 Gulden; Leibgedingsgerechtigkeit 1655 vom Closter erkauft um 40 Gulden, jetzt geschätzt um 40 Gulden; Viehbestand: 4 Rößl 1 Kuh, von Urban Khottmayr im Bestand, 1 Kuh von Andre Wagner zu Mitterscheirn, 1 Jungrind vom Caspar Groß allhier; jährliche Steuer: 1 Pfund 7 Schillinge; Verpflichtungen bzw. sonstiges Vermögen: zu St. Martin Pfarrkirche hat eine Capital von 25 Gulden; (St 320, 71) |
1672 | 16. März erkauf diesen Hof --- Paul Riedl, 450 Gulden, Anfall 22 Gulden 30 Kreuzer; übernimmt zugleich den Leib von Hanns Khopp: |
1678 | 22. März erkauft diesen Hof Georg Peiß, 600 Gulden, Anfall 30 Gulden, wegen Umschreibung der Gerechtigkeit 9 Gulden; 1684, 28. Juni verheiratet scih (II. Ehe) Georg Peiss, Witwer, mit Anna Selmayrin, Kirchdorf; |
1687 | 14. Oktober stiftet diesen Hof Paul Mosmayr um 40 Gulden; (KL 94, 293) 1697-1701: Paul Mosmayr, ein Hof, jährlich 10 Gulden 18 Kreuzer, Kirchentracht 8 gezahlte Stift, samt Kirchentracht und Käse: 11 Gulden 26 Kreuzer; Alte Ausstände, jährlich mit 20 Gulden abzuführen: 95 Gulden 45 Kreuzer; 1698, 19. November der Richter 20 Gulden 1700, in der Stift(zeit), 16 Gulden durch einen Ochsen; 1701, den 30. Dezember, der Richter abermals 20 Gulden; (KL A 1c 11, 91) |
1722 | 14. Mai stiftet sich Leib und sein Weib Margaretha Leib Martin Mosmayr um 90 Gulden, Leykauf 6 Gulden, trotz 500 Gulden Hinausgabe sind nur 10 Gulden Anfall genommen worden. |
1767 | 26. September stiftet auf sich Leib Marin Oth 60 Gulden Leykauf 3 Gulden, Infulsteuer 1 Gulden 30 Kreuzer, 1773, 8. Februar verheiratet sich Martin Ott, Witwer, mit Maria Hummel, Pfaffenhofen; |
1784 | 20. Juni; „Nachdem dieser Martin Oth als Narr sich erhängt, aber als guter Christ christlich begraben wurde, kauft sich Leib Lorenz Pfab um 60 Gulden, Leykauf 3 Gulden; 1784, 5. Juli Lorenz Pfab, Triefing verheiratet sich mit Maria, Witwe des Martin Ott; 1800, 26. November verheiratet sich (II. Ehe) Lorenz Pfab. Witwer, Blaumosen – dann Scheyern, mit Katharina Pernlocher, Fernhag; |
1799 | 15. März übergibt er seinem Vetter Bartholomä Pfab, welcher auf sich Leib stiftet um 60 Gulden, Leykauf 3 Gulden: „NB. In Zukunft sin 70 Gulden zu fordern, wegen 5 Juchart Holz.“ |
Nr. | Bezeichnung | Fläche | Nr. | Bezeichnung | Fläche |
---|
Der halbe Blaumoserhof mit den unausscheidbaren walzenden Objekten unter Plan Nr. 1106 und 1113
1093 | Wohnhaus mit Wagenremise, Stadel mit Stallungen, Wagenschupfe mit Schwein- und Schafstall, Hofraum | 0,51 |
1096 | Ziegelstadel mit Brennofen | 0,12 | 1097 | Grasfleck mit Lehmgrube hinterm Hause dann Backofen | 0,50 |
1098 | Viehweide und Rummelslatz hinterm Stadel | 0,33 | 1099 | der Anger mit Wurzgarten, Weiher, Acker hinterm Stadel | 7,86 |
1100 | Scherleiten, Acker | 2,06 | 1102 | Scherwiese | 2,20 |
1101 | Scherleiten, Acker | 2,71 | 1104 | das Feldt, Acker | 4,78 |
1103 | Schergrundacker, m. Wiese | 1,20 | 1106 | Scheyererleiten mit den walzenden Niederscheyerer u. Blaumoseracker | 12,25 |
1105 | das Feldt, Acker m. Grasrain | 5,65 | 1111 | Mühlletholz, Wald | 3,35 |
1107 | Birnbaumackerl, m. Weide | 1114 | Weg am Hausacker | 0,17 | |
1108 | Weg am Pointacker, Weg | 0,27 | 1115 | Hausacker | 3,91 |
1109 | Kappelenacker, Acker | 1,21 | 1117 | Birket im Plöckinger Feld, Gebüsch | 0,51 |
1113 | Pointacker m. d. walzenden gleichnamigen Acker | 9,23 | 1120 | Vogelherdleiten, Acker | 9,51 |
1116 | Plöckingerfeld, Acker | 7,06 | 1122 | Boschenfeld, Acker | 10,70 |
1118 | Hausgrundacker | 3,23 | 1124 | Scheerholz, Weg | 0,40 |
1119 | das Angerl, Wiese | 1,73 | |||
1121 | Vogelherdhölzl | 1,68 | |||
1123 | Scheerholz, Wald | 11,99 |
Fläche: 105,82 Tagwerk Verhältniszahl: 924,00, mittlere Bonität: 8m78 Einfache Grundsteuer: 15 fl; 24,00 Kr.
NB. Zum Anwesen gehört auch eine Kapelle, an der Plöckinger Straße. In der jetzigen Form wurde sie 1879/80 gebaut. Früher stand dort eine kleinere Kapelle, die um 1823 errichtet wurde.
1799, 15. April verheiratet sich Bartholomäus Pfab von Ilmried, + 8.3.1856, Eltern: Martin und Anna, mit Walburga Dellinger, PlÖcking, + 25.12.1844; 12 Kinder, 6 Überlebend: Johann * 1801, Bartholomäus, * 1815; Martin, * 21.10.1803, verh. 19.1.1825 nach Gneisdorf; Walburga, * 1815, Joseph, * 29.4.1811, Corbinian, * 1812; (KL 94, 293) 1766 – 1802: Plainmoosen, Hof, Stift: 10 Gulden 18 Kreuzer, Kirchentracht 8 Kreuzer, 10 Käse, 10 Hiener, 1 Henne, gezahlte Stift: 11 Gulden 26 Kreuzer (mit Kirchentracht und Käse) (KL 17, 45) Umlags - Buch 1773: Marin Moßmayr, jetzt Martin Ott, Lorenz Pfab, - Ferger - Gut, Hoffuß ½; Fourage - Anlage 3 Gulden 30 Kreuzer; Vorspann-Anlage 37 ½ Kreuzer; Herdstätte - Anlage 25 Kreuzer; Summe: 4 Gulden 32 Kreuzer; Steuern 2 Gulden 8 Kreuzer 4 Heller; (B 28, 11) |
|
1842 | 14. Juni verheiratet sich (mit Übergabe) Joseph Pfab, * 29.4.1811, mit Theres Widmann, Hettenshausen, * 25.8.1813, + 27.1.1850; 5 Kinder, davon Überlebend: Georg, * 1846; Kreszenz, * 31.5.1848, verheiratet nach Hettenshausen; 1850, 23. Mai verheiratet sich (II. Ehe) Joseph Pfab mit Creszenz Steger, SchÖnberg bei Euernbach, * 16.6.1822, + 17.10.1885; 11 Kinder, davon Überlebend: Theres, * 1860, verh. 21.6.1880 mit Neufeld; Joseph, * 21.10.1862; Simon, * 21.10.1862 verh. 1886 mit Kittl; (Zwillinge !) Lambert, * 16.9.1864, verheiratet 5.4.1892 nach Waal; |
1884 | 23. September verheiratet sich Joseph Pfab, * 21.10.1862, + 10.10.1906, mit Maria Huber, Walkersbach, * 12.10.1865; 8 Kinder, davon Überlebend: Georg, * 25.6.1885; Victoria, * 19.12.1893; Joseph, * 29.8.1896; Isidor, * 3.4.1899; 1907, 2. Dezember verkauft an den Juden Mann, um 44 000 Mark; |
1908 | 30. Oktober Kauf durch Josef Zehetmeier: 1908, 8. Januar verheiratet sich Josef Zehetmeir, Kreuthof, * 14. 2. 1875, + 14.6.1938; mit Susanna SchreistÖtter, Geroldshausen, Schmiedtochter, * 22.11.1883; |
1954 | 10. Januar Übergabe an Josef Zehetmayr, verh. mit Katharina; |
Übernommen aus:
Haus- und Familiengeschichte der Pfarrei und Hofmark
Scheyern Band II Scheyern - Ost